Nach zwei turbulenten Börsenjahren 2020 und 2021 war es etwas überraschend, dass das Jahr 2022 dies nochmal toppen konnte. Bereits früh im Januar und Februar kristallisierte sich schnell heraus, dass es ein schweres Jahr für Aktionäre werden könnte. Die meisten Indizes starteten schwach und spätestens mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine war die Euphorie an den Finanzmärkten dahin. Nach sehr spannenden und von Corona geprägten Jahren stand nun auf einmal der Krieg, die hohen Energiepreise und eine hohe Inflation im Fokus. Wie sich mein Depot 2022 in diesem Umfeld geschlagen hat, möchte ich in diesem Rückblick betrachten. Bevor es jedoch an die Gewinner und Verlierer sowie die Gesamtperformance geht, möchte ich meine letzten Zukäufe im Dezember vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
Käufe Dezember
Im Dezember habe ich bei einigen Aktien zugegriffen. Teilweise gab es Nachkäufe, aber ich durfte auch zwei neue Aktien in meinem Depot begrüßen.
Recruit Holdings
Die Aktie von Recruit Holdings habe ich vor einigen Monaten bereits einmal ausführlich analysiert und danach auch eine kleine Position ins Depot gelegt. In einer wirtschaftlich schwachen Phase ist die Nachfrage im Bereich der Personaldienstleistung und -vermittlung geringer als in wirtschaftlich guten Zeiten. Dies erklärt auch die aktuelle Schwäche der Aktie. Momentan notiert die Aktie im Bereich ihres langfristigen Aufwärtstrends. Auch die fundamentale Bewertung anhand des fairen Wertes nach KGV deutet auf eine Unterbewertung hin. Bei einem fairen KGV von 25 läge das Kurspotential bis Anfang 2024 bei etwa 20%. Daher habe ich mich dazu entschieden meine Position auszubauen. Langfristig glaube ich aufgrund der Demographie in den Industrienationen, das Arbeitskräfte knapp werden. Davon wird Recruit mit seinen führenden Jobportalen Indeed und Glassdoor profitieren.
Accenture
Mit dem irischen Unternehmen Accenture hat es einen weiteren Neuzugang in meinem Depot gegeben. Accenture ist hauptsächlich in der IT-Beratung tätig und bietet darüber hinaus diverse IT-Dienstleistungen an, welche die Kunden bei Accenture auslagern können. Die Aktie hatte ich schon länger auf der Watchlist, da mir einerseits das Geschäftsmodell sehr gut gefällt und andererseits die Aktie aus technischer Sicht äußerst interessant ist. Accenture befindet sich seit dem IPO in einem stabilen langfristigen Aufwärtstrend und hat zuletzt etwas korrigiert. Die Aktie ist weiterhin leicht überbewertet, da das aktuelle KGV bei 25 liegt, während der historische Schnitt lediglich 22,5 beträgt. Allerdings wird der faire Wert nach KGV bereits im Laufe des nächsten Jahres erreicht. Da ich von den weiteren Aussichten des Unternehmens überzeugt bin und die Aktie so günstig wie schon lange nicht mehr ist, habe ich mit einer ersten Tranche zugegriffen. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich die Position mit einem weiteren Kauf komplettieren.
Oracle
Mit dem amerikanischen Unternehmen Oracle habe ich bei einem weiteren Unternehmen aus dem B2B-Bereich zugegriffen. Oracle bietet verschiedene Lösungen und Dienstleistungen Bereich an, welche das komplette Spektrum im IT-Sektor abdecken. Dies umfasst sowohl Hardware, als auch Software sowie Cloud-Lösungen und Beratungsdienstleistungen. Ähnlich wie schon bei Accenture befindet sich die Aktie seit 2002 in einem langfristig stabilen Aufwärtstrend. Zuletzt korrigierte die Aktie von ihrem Allzeithoch und prallte an der langfristigen Aufwärtstrendlinie ab. Für den Einstieg habe ich noch einen Trendwechsel auf Tagesbasis abgewartet. Fundamental ist ist die Aktie minimal überbewertet. Das aktuelle bereinigte KGV liegt bei 16 und der langfristige Schnitt bei 14,5. Auch hier bin ich langfristig optimistisch, dass der Trend weiter fortgesetzt wird.
Verkäufe
Verkäufe gab es im Dezember in meinem Depot keine.
Sparpläne
Änderungen an meinen Sparplänen gab es im vergangenen Monat keine.
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Dividenden
Zum Jahresabschluss kamen im Dezember nochmal 258,14€ an Dividenden zusammen.
Gewinner im Depot in 2022
Obwohl es an den Börsen 2022 hauptsächlich abwärts ging, konnten einige Aktien aus meinem Depot das Jahr mit einem positiven Vorzeichen beenden. Die beste Aktie im vergangenen Jahr war die vom dänischen Pharmaunternehmen Novo Nordisk. Außerdem konnte Raytheon von gehobenen Rüstungsausgaben profitieren und mit British American Tobacco war ein weiteres konservatives Unternehmen in den Top 3. Ansonsten ging es bei BlackRock und IBM ebenfalls aufwärts.
Novo Nordisk | + 29 % |
Raytheon | + 24 % |
British American Tobacco | + 20 % |
BlackRock | + 20 % |
IBM | + 16 % |
Verlierer im Depot in 2022
Die schlechteste Aktie im vergangenen Jahr war die des kanadischen Brennstoffzellen-Herstellers Ballard Power. Hier habe ich glücklicherweise Anfang 2021 einen Großteil meiner Gewinne mitgenommen und nur noch eine kleine Position behalten. Etwas überraschender waren für mich die hohen Verluste bei Tomra Systems und Amazon. Diese waren auch einer eher hohen Bewertung geschuldet. Die Flop 5 werden PowerCell und Medifast komplettiert.
Ballard Power | – 57 % |
Tomra Systems | – 50 % |
Amazon | – 48 % |
PowerCell | – 41 % |
Medifast | – 37 % |
Fazit 2022
Werfen wir nun einen Rückblick darauf wie sich mein Depot in 2022 entwickelt hat. In einem schwachen Börsenjahr stand am Ende ein Minus von 17,6 Prozent zu buche. Damit lag ich leicht hinter der Entwicklung meines MSCI World ETFs (-14%) den ich als Benchmark herangezogen habe. Bis Mitte August lief mein Depot und der MSCI World in etwa im Gleichschritt. Zu diesem Zeitpunkt kam es zu größeren Kursverlusten bei der Aktie von BYD, die damals noch einen relativ hohe Gewichtung in meinem Depot hatte. Hier habe ich im vergangenen Jahr zwei Teilverkäufe getätigt. Insgesamt bin ich mit der Entwicklung in meinem Depot noch mit einem blauen Auge davon gekommen, trotz eines hohen Anteil an Aktien aus dem Technologie Bereich. Diese performten in den letzten 12 Monaten ziemlich schwach.
Übersicht Depot Ende Dezember
Den jeweils aktuellen Zustand meines Depots findest du hier.
Wenn du wüsstest, wie Accenture arbeitet, würdest du dir dieses Unternehmen nicht ins Depot holen. Wir haben ein Großprojekt mit denen und das läuft überhaupt nicht. Ein Großteil der Accenture Kräfte kommt aus Indien und versteht einfache Businesss Prozesse nicht.
Dieses vorgehen wurde mich auch schon von einem Bekannten aus einem anderen Unternehmen bestätigt. Qualität kann man von denen nicht erwarten.
Da gibt es noch eine Menge anderer Unternehmen, die ähnlich verfahren und dies wäre für mich kein Ausschlusskriterium. Ein Großteil der Kunden scheint da bessere Erfahrungen gemacht zu haben, da der Umsatz und die Anzahl der Kunden stetig wächst.
Ich hoffe, das Börsenjahr 2023 ist besser als die letzten beide Jahre und bringt die Gewinne zurück. Im Moment sieht es ja ganz gut aus….
Besser als das letzte Jahr wäre auf alle Fälle schön. 2021 hingegen war ja noch ein gutes Börsenjahr. Der Start in 2023 war schon mal viel versprechend, was ja häufig ein gutes Zeichen ist.