Der September war mit einem Minus von 9,51% der bislang schlechteste Monat in diesem Jahr für mein Depot. Die weiterhin hohe Inflation, die hohen Energiepreise und vor allem die steigenden Zinsen belasten die internationalen Aktienmärkte. Die letzten Aussagen der Notenbanker sowie die aktuellen Wirtschaftsdaten deuten daraufhin, dass die Inflation nicht so schnell verschwinden wird wie zunächst angenommen. Es gilt als nahezu sicher, dass es in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, zu einer Rezession kommt oder wir uns bereits darin befinden. Daher gehe ich davon aus, dass die nächsten Wochen und Monate an den Börsen weiter ungemütlich werden. Andererseits bietet die Talfahrt an den Börsen auch große Chancen günstig Qualitätsaktien nachzukaufen.
Käufe
Im August habe ich zwei Nachkäufe getätigt.
SAP
Nach meiner ausführlichen Analyse von SAP, habe ich mich entschlossen einen kleinen Nachkauf zu tätigen. Die Aktie notiert aktuell an einer starken langfristigen Unterstützung. Fundamental scheint die Aktie momentan fair bewertet zu sein. Außerdem stimmen die Wachstumsraten im Cloud-Bereich weiterhin, so dass ich auf lange Sicht weiterhin vom Unternehmen überzeugt bin. Neben dem Nachkauf lasse ich natürlich auch meinen Sparplan auf die SAP Aktie weiter laufen.
HeidelbergCement
Ich habe nochmals einen kleinen Nachkauf bei HeidelbergCement getätigt. Die Baustoffindustrie ist relativ zyklisch, so dass sich ein Kauf in der aktuelle wirtschaftlichen Schwächephase anbietet. Langfristig bin ich überzeugt, dass die Nachfrage für Baustoffe ansteigen wird. Der Ausbau der Infrastruktur, Wohnraum und erneuerbaren Energien benötigt eine Menge Zement, wodurch HeidelbergCement profitieren wird. Die momentan hohen Energiepreise belasten selbstverständlich das Ergebnis von HeidelbergCement, auch wenn bei der Zementproduktion nahezu kein Gas benötigt wird. Dennoch können die Kosten teilweise an den Kunden weiter gegeben werden. Es wird wahrscheinlich ein paar Jahre dauern bis die Branche wieder boomt, aber die Wartezeit wird mit einer Dividendenrendite von über 5% versüßt.
Verkäufe
Activision Blizzard
Ich habe mich Ende des Monats von meiner Position bei Activision Blizzard getrennt. Seit der Ankündigung, dass das Unternehmen von Microsoft für 95 $ je Aktie übernommen wird, stagniert der Aktienkurs zwischen 75 und 80 $. Die Differenz erklärt sich mit der Unsicherheit, dass der Deal aufgrund von kartellrechtlichen Bedenken nicht genehmigt wird. Ich habe mich nun dazu entschieden meine Aktien zu verkaufen, um meine Cashposition zu vergrößern. Ich erwarte in den nächsten Wochen und Monaten einige interessante Kaufmöglichkeiten, so dass ich dafür Liquidität benötige. Die Entscheidung über die Genehmigung des Deals soll erst im Laufe des kommenden Jahres fallen. Bis dahin möchte ich mein Kapital nicht für einen möglichen Kursgewinn von 15% binden. Im schlechtesten Fall kommt der Deal nicht zu Stande und die Aktie geht auf Talfahrt. Daher nehme ich hier das Risiko raus, nehme einen kleinen Gewinn mit und bleibe flexibler.
Sparpläne
Da viele Aktien momentan sehr günstig zu haben sind, habe ich einige Sparpläne erhöht und weitere Sparpläne ergänzt. Neu im Sparplan befinden sich die Aktien von Fresenius, Sixt, HeidelbergCement, MKS Instruments und Universal Display. Die Sparpläne von Stryker und Raytheon Technologies habe ich vorerst pausiert.
Du willst keinen Beitrag mehr verpassen?
Dann melde dich hier für den kostenlosen Newsletter an.
Dividenden
Im September kamen in meinem Depot eine Menge Dividenden zusammen. Dies liegt insbesondere an den vielen Quartalszahlern, die im September ihre Ausschüttungen vornehmen. Insgesamt kamen 205,54€ zusammen. Im Oktober werden dann leider wieder wesentlich weniger Dividenden bei mir eingehen.
Gewinner im Depot im September
Im September gab es leider nur eine Handvoll Gewinner in meinem Depot. Dabei handelt es sich hauptsächlich um eher konservative Unternehmen wie Starbucks, Johnson & Johnson und Stryker. Außerdem gab es moderate Gewinne bei Fortinet und SAP.
Starbucks | + 5 % |
Johnson & Johnson | + 4 % |
Stryker | + 3 % |
Fortinet | + 2 % |
SAP | + 2 % |
Verlierer im Depot im September
Die größten Verlierer im September waren Mowi und Adobe, wo es neben dem schwachen Gesamtmarkt auch noch negative Meldungen gab. Bei Mowi belasten mögliche zusätzliche Steuerbelastungen und bei Adobe kam die Übernahme von Figma eher negativ an. Ansonsten ging es im Wasserstoffsektor bei NEL, PowerCell und Hexagon Composite abwärts.
Mowi | – 36 % |
Adobe | – 24 % |
PowerCell | – 24 % |
NEL | – 22 % |
Hexagon Composite | – 22 % |
Übersicht Depot Ende September
Den jeweils aktuellen Zustand meines Depots findest du hier.
Vielen Dank für die Einblicke;)