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Sparplan oder Einmalkauf?

In diesem Beitrag werfe ich einen Blick auf die zwei gängigsten Möglichkeiten an der Börse Aktien zu erwerben. Die einfachste Option besteht darin, über einen Einmalkauf mit einem größeren Betrag in eine Aktie zu investieren. Die andere Möglichkeit besteht darin, monatlich über einen Sparplan mit einem geringeren Betrag zu investieren. Wo liegen die Vor- und Nachteile der beiden Methoden und welche eignet sich für dich als Anleger am besten? Darauf möchte ich beim Vergleich von monatlichen Sparplan und Einmalkauf eingehen. Abschließend lege ich kurz dar, wie ich dies handhabe.

Einmalkäufe

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Frage, ob Sparplan oder Einmalkauf klar zu beantworten. Die Historie hat gezeigt, dass man über einen längeren Zeitraum (20 Jahre und mehr) immer besser damit fährt einen Einmalkauf zu tätigen. Seit Anbeginn der Börse war es auf langfristige Sicht der Fall, dass diese kontinuierlich gestiegen sind. Deshalb macht es Sinn so früh und so lange wie möglich zu investieren.

Dennoch ist es aus psychologischer Sicht häufig schwer sich für einen größeren Einmalkauf zu entscheiden. Aktuell ist der weltweite wirtschaftliche Ausblick eher mau und die Finanzmärkte sind auf Talfahrt. Ob heute der beste Zeitpunkt ist oder erst in ein paar Monaten lässt sich nie vorhersagen. Dennoch lohnen sich Einmalkäufe insbesondere in Bärenmärkten. Market-Timing ist mit Abstand die schwerste Disziplin an der Börse. Eine Aktie zu einem Tiefstkurs zu kaufen ist im Endeffekt reine Glückssache.

Auf der anderen Seite fühlt sich ein Kauf in einem Bullenmarkt zum Allzeithoch ebenfalls falsch an, da die Aktie verhältnismäßig teuer wirkt. Allerdings gibt es auch mehr als genug Beispiele die zeigen, dass ein Einmalkauf einer vermeintlich teuren Aktie die richtige Entscheidung sein kann.

Vorteile

  • Statistisch gesehen die bessere Wahl
  • Überrendite möglich

Nachteile

  • Psychologisch schwerer direkt einen größeren Betrag zu investieren
  • Höheres Risiko bei schlechtem Market-Timing

Sparplan

Bei der Investition in Wertpapiere über einen monatlichen Sparplan fällt die psychologische Komponente komplett weg. Als Anleger muss man sich keine Sorgen darum machen, ob der Einstiegskurs gut oder schlecht gewählt war. Der Cost-Average-Effekt sorgt dafür, dass das Risiko beim Einstandskurs minimiert wird, da dieser sich aus den durchschnittlichen Einkaufskursen errechnet. Eine weiterer positiver Effekt liegt darin, dass auch in schwierigen Zeiten an der Börse automatisch investiert wird, wenn andere vielleicht zu ängstlich sind.

Auf der anderen Seite lässt sich mit einem Sparplan gegenüber einem Einmalkauf in der Regel keine Überrendite erzielen. Außerdem dauert es eine gewisse Zeit, bis man die gewünschte Positionsgröße erreicht hat.

Tendenziell eigenen sich Sparpläne eher für Anleger, die sich weniger intensiv mit der Börse und den Unternehmens- und Kursentwicklungen auseinandersetzen. Außerdem ist der Sparplan ideal, wenn das gewünschte Geld für einen Einmalkauf noch nicht vorliegt. Dann kann die Investition monatlich mit einem Teil des erhaltenen Gehalts getätigt werden.

Vorteile

  • Psychologisch einfacher durch Cost-Average-Effekt
  • Geringeres Risiko beim Einstieg
  • Schon mit kleinen Beträgen möglich

Nachteile

  • Langfristig geringere Performance
  • Keine Überrendite möglich

Welchen Weg wähle ich bei meinen Investitionen?

Ich persönlich nutze bei der Investition an der Börse sowohl Sparpläne als auch Einmalkäufe. Mein Basisinvestment in den MSCI World und den MSCI Emerging Markets läuft monatlich über einen Sparplan. Neben diesem Basisinvestments investiere ich auch in eine Reihe von Einzelaktien über einen Sparplan.

Bei diesen Sparplänen gab es zwei verschiedene Ansätze warum ich diesen Weg gewählt habe. Als ich begann an der Börse zu investieren, war ich mir noch unsicher direkt für einen größeren Betrag Aktien zu kaufen. Daher habe ich mich entschieden mein Kapital über einen Zeitraum von ca. 2 Jahren über einen Sparplan zu investieren. Dies viel glücklicherweise mitten in den Coronacrash, wo ich rückblickend betrachtet viele günstige Anteile erwerben konnte.

Als ich mich etwas besser an den Finanzmärkten auskannte, habe ich mich in bestimmten Situation ebenfalls für einen Sparplan entschieden. Dies war in der Regel bei Unternehmen in die ich unbedingt investieren wollte, aber deren Aktienkurs immer etwas zu teuer war. Als Beispiele kann ich hier Fastenal, Novo Nordisk oder Microsoft nennen.

Ansonsten nutze ich Einmalkäufe bei Unternehmen, deren Aktien aus meiner Sicht fair oder unterbewertet sind. Daher tätige ich neben den laufenden Sparplänen momentan auch häufiger Einmalkäufe, da viele Aktien im Vergleich zu den letzten Jahren eher günstig bewertet sind.


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Mit HelloFresh muss eines der 10 neuen DAX Unternehmen am kommenden Montag den Leitindex schon wieder verlassen. Nach den hohen Kursverlusten von über 70% ist die Marktkapitalisierung so weit gesunken, dass das Unternehmen durch Siemens Energy ersetzt wird. Größter Verlierer war hingegen Zalando mit einem Minus von 77%. Die hohe Bewertung war nach einem Gewinnrückgang und einer Stagnation beim Umsatz nicht mehr zu rechtfertigen.

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Ein Gedanke zu „Sparplan oder Einmalkauf?“

  1. Ich kann mich dem Autor nur anschliessen. Ich verwende ebenso eine Kombination aus beiden Ansätzen. Ein regelmäßiger Sparplan für langfristige Ziele, gepaart mit gelegentlichen Einmalkäufen für spezifische Chancen oder Diversifikation, ist eine ausgewogene Herangehensweise. Wobei dies immer von der eigenen finaziellen Situation abhängig ist. So eignen sich für die Einmalkäufe z.B. das Weihnachtsgeld, Boni oder Gelder aus anderen Einnahmensquellen herrvorragend, wobei der Sparplan aus den monatlichen Einkünften bewältig wird.

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