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Bayer – Kommt 2022 die Wende?

Die letzten Jahre waren fĂŒr die AktionĂ€re von Bayer weniger erfreulich. Mit der Übernahme von Monsanto begann vieles in eine falsche Richtung zu laufen und die Aktie ging in den Sinkflug ĂŒber. In dieser Analyse bewerte ich wie sich das Unternehmen seit meiner letzten Betrachtung im Jahr 2020 entwickelt hat.

Kurzbeschreibung

Die Bayer AG ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Leverkusen. Der Konzern wurde 1863 von Friederich Bayer und Johann Friedrich Weskott gegrĂŒndet und produzierte in der Anfangszeit vor allem Farbmittel. Im Laufe der Zeit hat sich das Unternehmen in vielen verschiedenen Bereichen weiter entwickelt. Heutzutage ist der Konzern in die drei Sektoren Crop Science, Pharmaceuticals und Consumer Health unterteilt, die wir uns im nĂ€chsten Abschnitt genauer ansehen. Seit Mai 2016 wird das Unternehmen vom CEO Werner Baumann geleitet und beschĂ€ftigt etwa 100.000 Mitarbeiter. In seine Amtszeit fĂ€llt auch die Übernahme des amerikanischen Saatgutherstellers Monsanto. Der Kaufpreis lag bei rund 60 Mrd. €, was die grĂ¶ĂŸte Übernahme eines deutschen Unternehmens war. Im Jahr 2018 begannen fĂŒr Bayer die noch heute anhaltenden Probleme, da Monsanto von einem amerikanischen Gericht zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 289 Mio.$ verurteilt wurde. Dabei steht im Raum, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup krebserregend sei.

Kennzahlen Bayer

WKN: BAY001
Gewinnwachstum 10 Jahre: —
Umsatzwachstum 10 Jahre: 0,9 % p.a.
KGV22e: 12
Dividendenrendite: 3,86 %
Marktkapitalisierung: 51 Mrd. €

UnternehmensĂŒbersicht

GeschÀftsmodell

Wie in der Einleitung bereits erwÀhnt besteht Bayer aus drei GeschÀftsbereichen, die wir uns nun nÀher ansehen.

Pharmaceuticals

Der Sektor Pharmaceuticals umfasst verschreibungspflichtige Arzneimittel, die hauptsĂ€chlich in den Bereichen der Kardiologie, Frauengesundheit, Onkologie und HĂ€matologie Anwendung finden. Dabei wird die komplette Wertschöpfungskette von der Erforschung ĂŒber die Produktion bis zum Vertrieb abgedeckt. Dieser GeschĂ€ftsbereich ist schon seit vielen Jahren die „Cash-Cow“ von Bayer. Die höchste operative Marge der drei Bereiche sowie die stetig steigende UmsĂ€tze machen einen Großteil der Konzerngewinne aus. Die beiden erfolgreichsten Medikamente sind momentan Xarelto (Gerinnungshemmer) und Eylea (Augenmedikament), die deutlich ĂŒber eine Milliarde Jahresumsatz erzielen.

Consumer Health

Thematisch Ă€hnlich gelagert ist der Consumer Health Bereich, der sich auf rezeptfreie Arznei- und NahrungsergĂ€nzungsmittel spezialisiert hat. Das Produktportfolio umfasst die Kategorien Schmerzmittel, Dermatologie, Allergien, ErkĂ€ltungen und Magen-Darm-Erkrankungen. Diese Sparte hat jedoch eine deutlich geringere Marge und macht auch nur einen Bruchteil des Umsatzes aus. Dennoch ist dieser Sektor wichtig fĂŒr die Marke Bayer, da die meisten Kunden ĂŒber rezeptfreie Produkte in Kontakt mit den Produkten des Unternehmens kommen. Das wohl bekannteste Produkt was jeder kennt ist Aspirin.

Crop Science

Der Bereich Crop Science umfasst die Produktion und den Vertrieb von Saatgut sowie Ernte- und Pflanzenschutzmittel. Dieser Sektor befindet durch die Übernahme von Monsanto noch im Umbruch. Dennoch macht er bereits den grĂ¶ĂŸten Teil am Umsatz des Unternehmens aus. In den letzten Jahren wurde wegen RĂŒckstellungen im Zuge der Glyphosat-Prozesse teilweise milliardenschwere Verluste eingefahren. Ohne diese Sondereffekte ist der GeschĂ€ftsbereich ebenfalls sehr profitabel. Vieles hĂ€ngt zukĂŒnftig davon ab, ob sich die Monsanto Übernahme langfristig auszahlen wird. Dazu aber spĂ€ter noch mehr bei der Betrachtung der Chancen und Risiken.

Umsatz- und Gewinnentwicklung

Bevor wir einen Blick auf den gesamten Bayer Konzern werfen, schauen wir uns die Zahlen der drei GeschĂ€ftsbereiche an. Dabei steht die Entwicklung in den ersten 9 Monaten aus den Jahren 2020 und 2021 gegenĂŒber.

UnternehmensbereichUmsatz 2021 9MAnteil
Crop Science15,52 Mrd.€47,3 %
Pharmaceuticals13,40 Mrd.€40,9 %
Consumer Health3,88 Mrd.€11,8 %
Umsatzanteil nach unternehmensbereich

Pharmaceuticals

Im Vergleich zum Vorjahr hat schneidet der Sektor Pharmaceuticals etwas besser ab. Der Umsatz konnte um 4,% gesteigert werden und wĂ€hrungs- und portfoliobereinigt (wpb.) sogar um 7,3%. Beim EBIT konnte man ebenfalls einen ordentlichen Zuwachs von 2,1 auf 3,5 Mrd.€ verzeichnen. Dieser war jedoch im Vorjahr durch Sondereffekte aus der Beilegung von Rechtsstreitigkeiten bezogen auf das Medikament Essure beeinflusst. Ohne diese SondereinflĂŒsse sank der EBIT minimal wegen erhöhter Marketingkosten bei den ProdukteinfĂŒhrungen der PrĂ€parate Kerendia und Nubeq. Insgesamt zeigen die Zahlen der ersten drei Quartale wie stark das GeschĂ€ft in diesem Bereich lĂ€uft.

Quelle: Bayer Q3 2021 Bericht

Consumer Health

Im Sektor Consumer Health lief im bisherigen Jahresverlauf relativ gut. Der Umsatz konnten insbesondere in Asien und Lateinamerika deutlich Zugewinne verzeichnet werden. Insgesamt nahm der Umsatz bereinigt um 5,9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Wegen SondereinflĂŒssen war der EBIT minimal rĂŒcklĂ€ufig. Hier kam es zu einem Einmaleffekt aus zwei MedikamentenrĂŒckrufen (Lotrimi- und TinactinSpray-Produkte).

Quelle: Bayer Q3 2021 Bericht

Crop Science

Die erfreulichste Entwicklung legte im Jahr 2021 bislang der Crop Science Sektor hin. Auch hier legten die UmsĂ€tze besonders in Asien und Lateinamerika zweistellig zu, so dass insgesamt ein nominales Plus von 5,8% erzielt werden konnte. WĂ€hrungsbereinigt waren es sogar 11,8%. Das EBIT wird weiterhin durch die SondereinflĂŒsse aus den Glyphosat-Prozessen negativ beeinflusst. Ohne SondereinflĂŒsse konnte das EBIT im Vergleich zum Vorjahr um 28,2% gesteigert werden. Diese positive Entwicklung ist auf Mengen- und Preissteigerungen zurĂŒckzufĂŒhren, wobei den grĂ¶ĂŸten Anteil Maissaatgut und Herbizide ausgemacht haben.

Quelle: Bayer Q3 2021 Bericht

Langfristige Entwicklung

Auf lange Sicht zeichnet sich Bayer durch ein sehr stabiles GeschĂ€ftsmodell aus. Die operative Marge liegt schon seit Jahren im Bereich von 14-18% und soll sich zukĂŒnftig minimal erhöhen. Einen großen Ausreißer gab es im Jahr 2020 durch die hohen Verluste aufgrund der notwendigen Glyphosat-RĂŒckstellungen. Aber hier ist man bereits wieder auf ein normales Niveau zurĂŒckgekehrt. Ähnlich stetig sieht es bei der Umsatzentwicklung aus, die auch seit Jahren kontinuierlich wĂ€chst. Der starke RĂŒckgang im Jahr 2017 ist auf die Ausgliederung von Covestro zurĂŒckzufĂŒhren. Covestro ist mittlerweile eigenstĂ€ndig an der Börse gelistet und ist DAX Mitglied.

Quelle: aktienfinder.net

Weniger stetig sieht es bei der Entwicklung des Gewinns und des Free-Cashflows aus. Seit der endgĂŒltig genehmigten Monsanto-Übernahme im Jahr 2018 ging es hier immer weiter abwĂ€rts. Höhepunkt waren die milliardenschweren RĂŒckstellungen im GeschĂ€ftsjahr 2020. Erwartet wird hier ab diesem Jahr wieder ein deutlich freundlicheres Bild. Dadurch kann auch die Dividende wieder als etwas sicherer angesehen werden. Die AusschĂŒttungsquote lag in der Regel bei etwa 50%. Hier sind zwar keine großen SprĂŒnge zu erwarten, aber eine Dividendenrendite von mehr als 3,5% kann sich schon sehen lassen.

Quelle: aktienfinder.net

Finanzen

Die finanzielle Lage von Bayer sieht nicht sonderlich gut aus. Durch die Übernahmen von Monsanto sind die zinstragenden Schulden auf 41,7 Mrd.€ angewachsen. Auch der Goodwill hat sich auf 39,4 Mrd.€ erhöht. Diese beiden Positionen alleine sehen schon sehr bedenklich aus. Mittlerweile ist die Marktkapitalisierung von Bayer geringer als die damals gezahlten 60 Mrd.€ fĂŒr die Monsanto Übernahme.

Die verbleibenden Cashreserven belaufen sich auf 4,3 Mrd.€. Dazu kommt, dass die Glyphosat-Prozesse und die damit verbundenen RĂŒckstellungen das Ergebnis von Bayer belastet haben. Dadurch sank auch die Tilgungskraft in den negativen Bereich. Dies wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich wieder Ă€ndern, so dass die Bilanz etwas verbessert werden kann. Aufgrund des weiterhin unklaren Ausgangs der Prozesse stehen die Finanzen von Bayer eher auf wackeligen Beinen. Die schlechte Bilanz ist insgesamt auf jeden Fall als Risiko zu sehen.

Quelle: aktienfinder.net

Investmentgedanken / Chancen

Steigende Nachfrage Nahrungsmittel

Durch die steigende Weltbevölkerung wird zukĂŒnftig der Bedarf an Nahrungsmitteln zunehmen. Um diese Nachfrage decken zu können, benötigt man entweder mehr AckerflĂ€chen oder die vorhandenen FlĂ€chen mĂŒssen effizienter genutzt werden. ZusĂ€tzlich bedroht der Klimawandel an vielen Orten die bestehenden AnbauflĂ€chen. Im Bereich Crop Science ist Bayer hier bestens fĂŒr dieses Zukunftsszenario aufgestellt. Einerseits verkauft man im besser werdendes Saatgut und auch Herbizide und Pestizide. Man bietet den Bauern sozusagen ein Komplettpaket an was fĂŒr den erfolgreichen Anbau benötigt wird. ZusĂ€tzlich entwickelt man digitale Lösungen um durch Sensoren oder Drohnenaufnahmen mögliche Probleme durch SchĂ€dlinge oder Trockenheit frĂŒher zu erkennen. Dadurch kann die EffektivitĂ€t beim Nahrungsmittelanbau nachhaltig gesteigert werden.

Monsanto Übernahme

Bislang war die Monsanto Übernahme ein reines Fiasko. Durch die Prozesse und der damit verbunden Kosten ging es fĂŒr die Bayer Aktie immer weiter abwĂ€rts. Blickt man jedoch nochmal zurĂŒck auf die eigentliche Idee der Übernahme, so kommen auch einige Chancen fĂŒr die Zukunft ans Licht. Durch die Übernahme wurde Bayer zum grĂ¶ĂŸten Agrochemie-Konzern der Welt und wird zukĂŒnftig eine wichtige Rolle in diesem Sektor spielen. Mit Ausnahme vom Coronajahr 2020 ging es bei der Umsatzentwicklung im Bereich Crop Science deutlich nach oben. Wie schon zuvor erwĂ€hnt wird gehe ich davon aus, dass dieser Trend sich fortsetzen wird. Sobald die Rechtsstreitigkeiten eine Ende gefunden haben und das operative GeschĂ€ft in den Vordergrund rĂŒckt, sehe ich einiges an Potenzial fĂŒr Bayer. Im Fokus stehen aktuell in der Regel nur die negativen Meldungen rund um die Prozesse in den USA und die positiven Aussichten kommen etwas zu kurz.

Umsatzentwicklung Crop Science
Quelle: aktienfinder.net

Neue Medikamente

Auch im Bereich Pharmaceuticals und Consumer Health sind die Aussichten als positiv zu bewerten. Die Lebenserwartung nimmt weltweit immer weiter zu, so dass die Nachfrage fĂŒr Arzneimittel und Medikamente zunehmen wird. Besonders bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten ist es wichtig ĂŒber einen starken Forschungs- und Entwicklungsbereich zu verfĂŒgen. Hier schafft Bayer es seit Jahren neue Blockbuster Medikamente an den Markt zu bringen, die hohe Gewinne und einen langfristigen Cashflow sichern. Aktuell befinden sich zwei neue PrĂ€parate in der klinischen Phase-III-Studie. Dabei handelt es sich um Elinzanetant (Behandlung von vasomotorischer Symptome in den Wechseljahren) und Finerenon (Behandlung von Nierenerkrankungen). Die Pharmaindustrie birgt zwar gewisse Risiken, falls neue Medikamente in den Studien durchfallen, aber langfristig traue ich Bayer weiterhin zu hier erfolgreich zu sein.

Risiken

Prozesse in den USA

An vielen Stellen ist es bereits zur Sprache gekommen und die Medien berichten ebenfalls ausfĂŒhrlich darĂŒber. Gemeint sind natĂŒrlich die laufenden Gerichtsverfahren in den USA. Diese stellen momentan das grĂ¶ĂŸte Risiko fĂŒr den Bayer Konzern dar. Konkret geht es dabei darum, ob das UnkrautbekĂ€mpfungsmittel Roundup und der darin verwendete Wirkstoff Glyphosat krebserregend ist oder nicht. Roundup ist eine Entwicklung von Monsanto, die schon seit 1974 auf dem Markt erhĂ€ltlich ist. Problematisch fĂŒr Bayer wurde das Ganze, als ein Gericht 2018 einer Schadensersatzklage stattgegeben hat und Bayer zur Zahlung von 289 Mio.$ verurteilte. Daraufhin gab es weitere Klagen, die mittlerweile grĂ¶ĂŸtenteils zusammengefasst worden sind.

Bayer bestreitet zwar, dass bei korrekter Anwendung von Roundup eine Gefahr fĂŒr die Gesundheit besteht, aber dennoch wollte man sich mit den KlĂ€gern auf einen Vergleich einigen. Dies ist mittlerweile in 96.000 von 125.000 fĂ€llen auch gelungen. Lediglich der Umgang mit zukĂŒnftigen Klagen konnte noch nicht abschließen geklĂ€rt werden. Hier wartet man auf eine Entscheidung des Supreme Courts in der Hoffnung die Rechtsstreitigkeiten endgĂŒltig beizulegen. NĂ€here Informationen zum weiteren Vorgehen hat Bayer auf seiner Homepage veröffentlicht. Im schlechtesten Fall geht man davon aus die zuletzt zurĂŒckgestellten 3,8 Mrd.€ fĂŒr die weiteren Vergleiche aufwenden zu mĂŒssen.

Negatives Image

Bei Bayer besteht nun schon lĂ€nger das Problem, dass es zu einer eher negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit kommt. Beispielsweise steht man bis heute durch die Übernahme von Monsanto in einem negativen Licht aufgrund der laufenden Glyphosat-Prozesse. Außerdem kommt die Verwendung von genmanipulierten Saatgut und Pflanzenschutzmitteln schlecht bei der Bevölkerung an. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Haltung zukĂŒnftig Ă€ndert, da diese Produkte langfristig zur Nahrungsmittelproduktion notwendig sind. Außerdem kam es in der Vergangenheit zu einigen FĂ€llen, in denen es Probleme mit Medikamenten gab. Dies war sowohl fĂŒr den eigenen Geldbeutel als auch fĂŒr das Ansehen Ă€ußerst schĂ€dlich. Insgesamt war die öffentliche Wahrnehmung von Bayer nie die beste, obwohl die Produkte eigentlich dazu da sind um den Menschen zu helfen.

CEO

Auch die Reputation des CEOs Werner Baumann hat in den letzten Jahren gelitten. Seit seinem Amtsantritt im Mai 2016 lief es fĂŒr den Bayer Konzern wenig rund. Die Monsanto Übernahme und die anschließenden Prozesse haben ein riesiges Loch in die Konzernkasse gerissen. Dies fĂŒhrte auch dazu, dass auf der Hauptversammlung 2019 mit 55,5% der Stimmen dem Vorstand die Entlastung verweigert wurde. So etwas hat es zuvor bei keinem anderen DAX Konzern gegeben. FĂŒr Bayer bleibt es zu hoffen, dass es dem CEO gelingt die Kurve zu bekommen. Einige Kritiker sĂ€gen schon lĂ€nger an Baumanns Stuhl und hinterfragen ob er der richtige Mann fĂŒr diesen Posten ist.

Aktuelle Bewertung Bayer

Fundamental

Auf den ersten Blick wirkt Bayer fundamental betrachtet extrem gĂŒnstig bewertet. Allerdings muss man beachten, dass sich in den letzten Jahren die Bilanz wesentlich verschlechtert hat. Durch die kostspieligen Prozesse und die Monsanto-Übernahme ist die finanzielle Lage eine ganz andere als z.B. noch 2014. Da es in letzter Zeit einiges an Sondereffekten beim Gewinn gab, habe ich zur Bewertung den bereinigten Gewinn herangezogen. Im historischen Schnitt lag der bereinigte KGV bei etwa 13. Momentan notiert die Bayer Aktie bei einem bereinigten KGV von etwa 8. Auch die durchschnittliche historische Dividendenrendite von 3,1% wird mit aktuell 3,9% deutlich ĂŒbertroffen. FĂŒr spekulative Anleger, die auf einen Turnaround setzen der Aktie setzen, ist diese weiterhin ziemlich gĂŒnstig bewertet. Wie zuvor bereits beschrieben mĂŒssen dabei die immensen Risiken beachtet und in Kauf genommen werden.

Quelle: aktienfinder.net

Technisch

Aus technischer Sicht sieht es fĂŒr die Bayer Aktie weniger gut aus. Seit Jahren befindet man sich in einem AbwĂ€rtstrend, was sich auch sehr leicht am Wochenchart ablesen lĂ€sst. In den letzten Wochen ging es ein wenig aufwĂ€rts, was sich durch die RSI Divergenz am letzten Tief Ende Dezember angedeutet hat. Um das technische Bild aufzuhellen, mĂŒsste der langfristige AbwĂ€rtstrend gebrochen werden. Dazu gilt es die rot eingezeichnete Widerstandszone bei 57€ zu ĂŒberwinden. Außerdem wĂ€re der Bruch der AbwĂ€rtstrendlinie ein sehr bullishes Signal. In diesem Szenario könnte ein Befreiungsschlag gelingen und die Aktie nach oben ausbrechen. Umgekehrt gilt, so lange diese beiden Hindernisse nicht aus dem Weg gerĂ€umt wurden, ist mit weiter fallenden Kursen zu rechnen.

Quelle: tradingview.com

Fazit

Bayer ist mit seinem GeschĂ€ftsmodell bestens fĂŒr die Zukunft aufgestellt. Allerdings leidet man immer noch unter der Übernahme von Monsanto und den anschließend folgenden Prozessen in den USA. Dadurch hat sich die finanzielle Lage deutlich verschlechtert und auch das Konzernergebnis hat gelitten. Bayer setzt im Moment alles da dran die laufenden Prozesse zu beenden, um sich endlich auf das operative GeschĂ€ft fokussieren zu können. Wenn dies gelingt, könnte es in den nĂ€chsten Jahren wieder aufwĂ€rts gehen. Fall es hingegen zu einer Neverending Story wird, sieht es hingegen weniger gut aus. Ich persönlich bin zuversichtlich, dass Bayer der Turnaround gelingt und ich bin auch mit einer kleinen Position investiert.

Quellen

aktienfinder.net

marketscreener.com

TradingView

Wikipedia

Bayer Investor Relations

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2 Gedanken zu „Bayer – Kommt 2022 die Wende?“

  1. Vielen Dank, Thomas, fĂŒr die sehr ausfĂŒhrliche Bayer-Analyse, in der auch viele kritische Punkte angespochen wurden.
    Ich glaube allerdings, dass ein Turnaround erst möglich ist, wenn einer der grĂ¶ĂŸten Kapitalvernichter der Nachkriegszeit das Unternehmen verlĂ€sst. Wie bereits erwĂ€hnt hat Bayer unter der Ägide Baumann 58 Prozent bzw. knapp 70 Mrd. Euro an Wert verloren, wĂ€hrend deutsche Aktien 25 Prozent (DAX) und amerikanische Aktien ĂŒber 80 Prozent (S+P500) im Durchschnitt hinzugewinnen konnten.
    Da liest sich der Anspruch des CEO auf der Web-site („Werte fĂŒr unsere Anleger schaffen“ wie blanker Hohn. Insofern wĂ€re eine Art Disclaimer als Warnung vor dieser Aktie m.E. nicht unangebracht.

    1. Vielen Dank fĂŒr dein Feedback. In der Vergangenheit ist in jedem Fall ziemlich viel schlecht gelaufen bei Bayer. Seitdem der CEO Baumann die FĂŒhrung ĂŒbernommen hat lief es aus AktionĂ€rssicht leider ziemlich schlecht. Ich hoffe das ist auch eindeutig rĂŒbergekommen. Unter den Risiken habe ich das bisherige Handeln bzw. die Performance des CEOs auch thematisiert. Aus meiner Sicht kann da ein bisschen frischer Wind nicht schaden. Allerdings glaube ich das der grĂ¶ĂŸte RĂŒckenwind durch das Beenden der Prozesse in den USA kommen wĂŒrde. Das Bayer aktuell ein eher riskantes Investment ist, sehe ich ebenfalls so und habe dies auch mehrfach betont. Einen zusĂ€tzlichen Disclaimer sehe ich da als nicht notwendig an. Zumal ich in der Vergangenheit auch schon wesentlich riskantere Aktien hier analysiert habe. Ansonsten findest du auch einen allgemeinen Disclaimer bezogen auf die dargestellten Inhalte in der Fußnote.

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