In einem vorherigen Beitrag habe ich ja bereits über meine ersten Kontakte mit Aktien und der Börse berichtet. Nach meinen ersten Erfahrungen mit dem Planspiel Börse und dem weiteren Interesse an Aktien, wollte ich natürlich auch meine erste eigene Aktie kaufen. Da meine Mutter zu dieser Zeit auch selber in Aktien investierte, hatte sie da nichts gegen. Es stellte sich nur noch die Frage welche Aktie ich kaufen würde. Ich habe leider keine Erinnerungen daran, warum ich mich schließlich für Daimler-Chrysler entschieden habe. Eigentlich habe ich keinerlei Bezug zu dem Unternehmen und kann mir heute nicht mehr erklären, wie diese Entscheidung zustande kam.
Mein einziger Aktienkauf in einer Bank
Damals gab es noch nicht die einfachen Möglichkeiten wie heute Online mit wenigen Klicks ein Wertpapier zu kaufen. Daher ging es zusammen mit meiner Mutter zur Bank, wo wir den Kauf von 20 Daimler-Chrysler Aktien für mich in Auftrag gaben. Der Kauf wurde schließlich für einen Kurs von etwa 67€ pro Stück ausgeführt. Obwohl die Euroeinführung noch bevorstand, wurden die Wertpapiere an der Börse bereits vorher in Euro gehandelt. Das genaue Kaufdatum habe ich nicht mehr im Kopf, aber es muss um die Jahrtausendwende gewesen sein. Somit war ich als 12-Jähriger im Besitz meiner ersten eigenen Aktie.
Ein Crash folgt dem anderen
Nachdem ich nun im Besitz meiner Aktien war verfolgte ich natürlich den weiteren Kursverlauf und musste feststellen, dass es immer schlechter lief. Das Platzen der Dotcom-Blase, der 11.September und der Irakkrieg waren in den folgenden Jahren Gift für die Börse. Zusätzlich kam noch negativ hinzu, dass die Fusion zwischen Daimler und Chrysler sich mehr und mehr als Flop erwiesen hat. Folglich ging es immer weiter abwärts und der Wert meiner Aktien haben sich mehr als halbiert. Das Tief wurde bei um die 27€ im Jahre 2003 erreicht. In dieser Zeit habe ich das Interesse an der Börse ein wenig verloren und ich habe die Aktien einfach liegen lassen. Es sollte bis zum Jahr 2007 dauern, bis meine Kursverluste wieder komplett aufgeholt waren.
Verkauf von Chrysler
Als im Jahr 2007 das Chrysler endlich verkauft wurde, ging es endlich wieder ein wenig aufwärts. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer, da bereits 2008 die Finanzkrise die Wirtschaft in den Keller schickte. Zwischenzeitlich notierten meine Anteilsscheine nur noch bei ca 21€. Auch diese Tiefs habe ich aufgesessen und ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet jemals mit Daimler ins Plus zu laufen. Im Jahr 2014 wurde ich eines besseren belehrt und konnte erstmals seit Jahren wieder ein Plus in meinem Depot sehen. Ab diesem Jahr habe ich mich auch wieder intensiver mit der Börse beschäftigt und auch weitere Aktien gekauft.
Verkauf der Daimler Aktien und meine Lehren
Es dauerte noch bis zum Jahr 2017 bis ich mich entschlossen habe mich von meiner ersten Aktie zu trennen. Ich habe einfach keine großen Zukunftschancen gesehen und alle 20 Aktien für etwa 65€ verkauft. Die bis dahin erzielten Dividenden beliefen sich auf 34,55€. Somit ergibt sich eine jährliche Rendite von knapp über 2%.
Die wichtigste Lehre aus meinem ersten Investment ist in jedem Fall, dass es sich lohnt Geduld mitzubringen. Dafür, dass ich zu einem schlechten Zeitpunkt eine im Rückblick betrachtet schlechte Aktie gekauft habe, ist das Ergebnis noch erstaunlich gut. Dies bestärkt mich darin, dass ich mit ausreichend Zeit und gut ausgewählten Unternehmen zukünftig eine ordentliche Rendite erzielen werde. Außerdem lasse ich mich nicht durch Kursrückgänge aus der Ruhe bringen und werde meinem eingeschlagenen Weg weiter folgen. Im nachhinein bin ich froh diese Erfahrung gemacht zu haben, da ich viel für meine späteren Investitionen gelernt habe.