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Kann MKS Instruments vom KI Hype profitieren?

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Vor einiger Zeit habe ich das Unternehmen MKS Instruments in einer ausführlichen Analyse vorgestellt. Das Unternehmen agiert als Zulieferer für die Überwachung und Steuerung industrieller Prozesse. Da die Halbleiterindustrie ein sehr wichtiger Kunde von MKS Instruments ist, stellt sich die Frage, ob das Unternehmen vom aktuellen KI Hype profitieren kann. In den vergangenen Quartalen litt MKS Instruments unter Materialknappheit, höheren Kosten und einer geringeren Nachfrage aus dem Chipsektor. Dementsprechend schlecht ist die Aktie auch gelaufen. Zusätzlich wurde MKS Instruments Opfer einer Ransomeware Attacke, die sehr hohe Kosten und einen sinkenden Umsatz zur Folge hatte. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen zum ersten Quartal wider:

Entwicklung der Quartalszahlen von MKS Instruments in Q1 2023
Quartalszahlen MKS Instruments
Quelle: MKS Instruments Q1 2023

Es ist deutlich zu erkennen, dass die Halbleiterindustrie der wichtigste Kunde von MKS Instruments ist. In der Regel wurde hier mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt. Im ersten Quartal 2023 sind die Umsätze in diesem Segment deutlich eingebrochen und liegen sowohl unter dem ersten Quartal des Vorjahres als auch hinter den Zahlen aus Q4 2022. Bei den Zahlen des ersten Quartals 2022 ist zu berücksichtigen, dass die Übernahme von Atotech darin noch nicht enthalten ist. Der vergleichbare Umsatz lag bei rund 1,1 Mrd.$.

Nach Schätzungen vom Management belief sich der Schaden durch den Ransomeware Angriff auf rund 160 Mio.$. Zusätzlich belasteten noch negative Währungseffekte das Ergebnis. Rechnet man diese Sondereffekte heraus sieht es beim Umsatz schon etwas besser aus und dieser läge nur 11% unter dem des Vorjahres. Der bereinigte Gewinn hat sich gegenüber dem letzten Quartal halbiert, was insbesondere auf die negativen Einmaleffekte zurückzuführen ist.

Ausblick MKS Instruments

Der Ausblick für das zweite Quartal sieht durchaus positiv aus. Dies hat natürlich auch damit zu tun, dass verschobene Aufträge aufgrund des Ransomeware Angriffs nun abgearbeitet werden. Schätzungsweise beläuft sich der Gegenwert davon auf etwa 110 Mio.$. Durch die höheren Umsätze soll schlussendlich auch ein höherer Gewinn abfallen. Nach der kostspieligen Übernahme von Atotech im letzten Jahr, sollten sich langsam positive Effekte bemerkbar machen. MKS Instruments konnte dadurch seine Markstellung verbessern und könnte nun vom weitern Wachstum der Halbleiterindustrie aufgrund des aktuellen KI Hypes profitieren. Nachdem in den letzten Quartalen vieles schief gelaufen ist, kann sich das Unternehmen nun hoffentlich wieder auf das operative Geschäft konzentrieren und auf den Wachstumspfad zurückkehren.

Ausblick auf das zweite Quartal 2023 von MKS Instruments
Ausblick Q2 2023 MKS Instruments
Quelle: MKS Instruments Q1 2023

Fundamentale Bewertung

Für die fundamentale Bewertung habe ich den bereinigten KGV herangezogen. Dieser eignete sich in der Vergangenheit relativ gut um den fairen Wert der Aktie zu ermitteln. Der durchschnittliche bereinigte KGV lag in den letzten Jahren bei etwa 16. Aufgrund der Sondereffekte rund um den Ransomeware Angriff, wird für das laufende Geschäftsjahr ein Einbruch beim Gewinn erwartet. Daher lohnt sich auch ein Blick auf das kommende Jahr, wo der faire Wert aktuell minimal über dem aktuellen Kurs liegt. Somit scheint die Aktie momentan in etwa fair bewertet zu sein. Auffällig ist jedoch, dass die Aktie ihrem fairen Wert immer etwas vorausläuft. Daher würde es mich nicht wundern, wenn dies in den kommenden Quartalen erneut passiert.

Entwicklung des fairen Wertes der MKS Instruments Aktie anhand des bereinigten KGVs
Fairer Wert MKS Instruments nach bereinigtem KGV
Quelle: aktienfinder.net

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Technische Analyse MKS Instruments

Auf Monatsbasis befindet sich die Aktie von MKS Instruments weiterhin in einem intakten Aufwärtstrend. Im vergangenen November testete die Aktie die wichtige Unterstützungszone bei rund 70$ und zeigte dabei eine sehr bullische Kerze (Hammer). Seitdem sieht es bei der Aktie von MKS Instruments langsam nach einer Bodenbildung aus und auch die seit 2009 intakte Aufwärtstrendlinie wurde auf Schlusskursbasis nicht unterschritten. Sofern die Bodenbildung gelingt, ist mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends zu rechnen. Ein Bruch der Marke von 70$ wäre ein sehr bearisches Signal durch eine vollendete Schulter-Kopf-Schulter Formation. Dies würde für weiter fallende Kurs sprechen.

Technische Analyse der MKS Instruments Aktie im logarithmischen Monatschart
Monatschart MKS Instruments (logarithmisch)
Quelle: tradingview.com

Damit es langfristig zu einer Trendwende kommen kann, ist es essentiell auf Tagesbasis einen Aufwärtstrend zu etablieren. Dies wäre mit dem überschreiten der Marke von 113$ der Fall. Kurz darüber befindet sich eine starke Widerstandszone bei rund 128$. Idealerweise würde die Aktie zunächst die 113$ überschreiten, anschließend nochmals etwas korrigieren und dann mit neuem Schwung die 128$ knacken. Dies wäre das bullische Szenario (grüner Pfad). Ein bearischen Szenario (roter Pfeil) auf Tagesbasis tritt ein, wenn die Aktie unter die Marke von 80$ fällt. Dann wird es langsam kritisch den langfristigen Aufwärtstrend zu halten.

Technische Analyse der MKS Instruments Aktie im Tageschart
Tageschart MKS Instruments
Quelle: tradingview.com

Fazit zur MKS Instruments Aktie

MKS Instruments agiert als Zulieferer in einer Wachstumsbranche und könnte mittel- bis langfristig vom aktuellen KI Hype profitieren. Die Aktie ist im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen aus dem Sektor mit einem niedrigeren KGV bewertet und könnte daher bei vielen Anlegern noch unter dem Radar laufen. In den letzten Quartalen gab es viele Probleme, die nun hoffentlich langsam weniger werden. Mit der Übernahme von Atotech hat man sich gut für die Zukunft positioniert und könnte dementsprechend weiter wachsen. Fundamental scheint die Aktie aktuell fair bewertet zu sein und auch aus technischer Sicht hellt sich das Bild gerade auf. Sofern das beschriebene bullische Szenario eintritt, wäre die Aktie durchaus interessant für einen Kauf. Ich bin bereits länger investiert und habe meine Position zuletzt mit einem Sparplan ausgebaut.


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