Mit dem Dezember endet nun das Börsenjahr 2024 und bevor ich einen großen Rückblick auf mein Depot durchführe, folgt zunächst ein Blick auf den letzten Monat des Jahres. An den Märkten ging es sehr volatil zu und es wurden in vielen Indizes neue Allzeithochs erreicht. Im Laufe des Monats trübte sich jedoch die Stimmung nach dem letzten Leitzinsentscheid in den USA etwas ein. Zwar senkte die US-Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte, aber der Ausblick gefiel den Marktteilnehmern leider nicht. Für das kommende Jahr dürfte das Tempo der Zinssenkungen aufgrund diverser Unsicherheiten langsamer ausfallen. Mit Blick auf die Inflation, Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in den USA möchte die Notenbank etwas vorsichtiger als zuletzt an der Zinsschraube drehen. Am Ende des Monats notierte mein Depot 2,61% tiefer als am Ende des Vormonats.
Käufe
Im Dezember habe ich eine neue Aktie in mein Depot gekauft und eine bestehende Position ausgebaut.
ASML
Ich hatte die Aktie von ASML schon länger auf der Watchlist, nachdem diese eine mittelfristige Korrektur eingeleitet hat. ASML ist das weltweit führende Unternehmen im Bereich der Lithographiesysteme, mit denen Halbleiter und Chips produziert werden. Besonders für die neuste Generation von Chips und Halbleitern verfügt ASML über eine Monopolstellung und einen tiefen Burggraben. Zukünftig wird die Nachfrage in der Halbleiterindustrie weiter steigen, wovon ASML profitieren sollte. Größtes Risiko sehe ich in dem Konflikt zwischen China und Taiwan, aber dies bin ich bereit einzugehen. Aus technischer Sicht hat die Aktie von ASML im Tageschart bei 671€ ihren Abwärtstrend neutralisiert, was ich als Einstiegssignal genutzt habe. Und auch aus fundamentaler Sicht bietet sich ein Einstieg an, da die Aktie wieder in der Nähe ihres durchschnittlichen KGVs notiert. Für das Jahr 2025 prognostizieren Analysten ein KGV von 27 während der Schnitt bei 32 liegt.
UnitedHealth Group
In den letzten Wochen kam die Aktie von UnitedHealth extrem unter Druck. Dies hatte zwei verschiedene Gründe: Erstens könnte die die geplante Gesundheitspolitik von einem Präsident Trump sich negativ auf das Geschäft auswirken. Und zweitens wurde der CEO Brain Thompson vor einem Hotel in New York erschossen. Dies sorgte für einen Abverkauf von rund 20% in der sonst wenig volatilen Aktie. Ich gehe jedoch davon aus, dass sowohl die Politik von Donald Trump als auch der tragische Tod des CEOs nur eine kurzfristige Auswirkung auf UnitedHealth haben werden. Daher habe ich mich entschlossen einen kleinen Nachkauf zu tätigen. Aktuell notiert die Aktie ziemlich genau zu ihrem fairen Wert nach bereinigten KGV, was in den letzten 10 Jahren nur zweimal der Fall war.
Verkäufe
Im Dezember habe ich mich von zwei Aktien aus meinem Depot getrennt.
CompuGroup Medical
Ich hatte die Aktie von CompuGroup Medical erst vor wenigen Wochen analysiert. Dabei habe ich bereits auf die Bewegung innerhalb der Branche für Gesundheitssoftware hingewiesen, da kurz zuvor der deutsche Konkurrent Nexus übernommen wurde. Nun sieht es danach aus, dass auch CompuGroup Medical durch den Finanzinvestor CVC übernommen wird. Der angebotene Preis soll bei 22€ je Aktie liegen, so dass die Aktie direkt um mehr als 30% zulegte. Daraufhin habe ich meine Anteile verkauft, da eine Übernahme zu 22€ eingepreist ist und lediglich das Risiko des Platzen des Deals besteht. In diesem Fall würde die Aktie mit einem deutlichen Abschlag reagieren. Insgesamt habe ich mit der Aktie leider dennoch einen Verlust von knapp 38% eingefahren.
Starbucks
In den letzten Quartalen war ich nicht sonderlich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung von Starbucks. Insbesondere in China läuft das Wachstum nicht wie erwünscht und es gibt wenig Fortschritte. Zusätzlich bezweifle ich mittlerweile, dass im wichtigsten Markt in den USA noch weiteres Wachstum vorhanden ist. Dort vernehme ich eher eine leicht negative Tendenz rund um die Starbucks Filialen. Langfristig traue ich der Starbucks Aktie keine Outperformance gegenüber dem breiten Markt zu, weshalb ich mich von der Aktie getrennt habe. Der aktuellen Zeitpunkt halte ich für sinnvoll, da die Aktie an der Oberseite an der Abwärtstrendlinie abgeprallt ist und keine Dynamik im Aufwärtsimpuls vorhanden war.
Sparpläne
Bei meinen Sparplänen gab es im Vergleich zum Vormonat zwei Änderungen. Durch den Verkauf von CompuGroup Medical und Starbucks habe ich natürlich auch die zugehörigen Sparpläne eingestellt.
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Dividenden
Zum Jahresabschluss gab es im Dezember nochmal eine erfreuliche Summe an Ausschüttungen in meinem Depot. Zum einen zahlten viele Quartalszahler ihre Dividende aus und zum anderen erhielt ich die Jahresdividende meiner ETFs auf den MSCI World und den MSCI Emerging Markets. Insgesamt wurden mir 882,65€ gutgeschrieben.
Gewinner im Depot im Dezember
Im Dezember konnte ich den größten Gewinn mit der Aktie der Google-Mutter Alphabet erzielen. Insgesamt zeigte sich der US-Techsektor stark, da auch Amazon und Cloudflare im schwachen Marktumfeld zulegen konnten. Außerdem gab es Kursgewinne bei Secunet und BYD.
Alphabet | + 14 % |
Cloudflare | + 10 % |
Amazon | + 9 % |
Secunet | + 9 % |
BYD | + 6 % |
Verlierer im Depot im Dezember
Wie schon im gesamten Jahr war auch im Dezember die Aktie von Carl Zeiss Meditec der schwächste Wert. Auch die Aktien von Novo Nordisk und First Financial Bankshares gaben deutlich nach. Außerdem gab es deutliche Verluste bei UnitedHealth Group und American Tower.
Carl Zeiss Meditec | – 19 % |
Novo Nordisk | – 17 % |
First Financial Bankshares | – 14 % |
UnitedHealth Group | – 13 % |
American Tower | – 12 % |