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Warum ein Kauf der Deutsche Börse AG Aktie sich jetzt lohnen könnte

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Heute widmen wir uns in meiner Analyse einer deutschen Aktie, die oft etwas unter dem Radar vieler Privatanleger fliegt. Obwohl die Aktie der Deutsche Börse AG für viele institutionelle Investoren fast schon Standard ist, findet das Unternehmen in der breiten Öffentlichkeit häufig wenig Beachtung. Dabei gehört es zu den größten und stabilsten deutschen Konzernen. Dabei ist das Papier langfristig eine sehr attraktive Aktie mit stetigem Wachstum bei gleichzeitig geringer Volatilität. Aktuell befindet sich der Kurs in einem interessanten Bereich, in dem Anleger die Aktie der Deutschen Börse für einen Kauf in ihr Depot in Betracht ziehen könnten. Doch dazu später mehr – werfen wir zunächst wie immer einen Blick auf die letzten Quartalszahlen.

Übersicht der Geschäftszahlen zum dritten Quartal 2025 von der Deutschen Börse
Deutsche Börse Q3 2025
Quelle: Deutsche Börse Q3 / 2025 Präsentation

Im Geschäftsjahr 2024 wurde die Berichtsstruktur der Gruppe angepasst, um eine noch präzisere Übersicht über die operative Stärke zu geben. Das Treasury-Ergebnis, welches stark von Zinsänderungen abhängt, wird nun nicht mehr im Kernumsatz berücksichtigt und gesondert ausgewiesen. Trotz dieser Umstellung zeigen die Zahlen eine beeindruckende Dynamik. Der Umsatz stieg in den ersten 9 Monaten von 4,28 Mrd. € auf 4,45 Mrd. €. Ohne das Treasury-Ergebnis lag das organische Umsatzwachstum sogar bei beachtlichen 9 %. Auch auf der Ergebnisseite überzeugt der Konzern. Das EBITDA stieg von 2,53 Mrd. € auf 2,65 Mrd. €, wobei das Gewinnwachstum ohne Treasury-Effekte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei starken 15 % lag. Mit einem Nettogewinn von rund 1,51 Mrd. € unterstreicht das Unternehmen seine enorme Profitabilität.

Aktuelle Entwicklung

Geschäftsbereiche

Die Deutsche Börse teilt sich in die folgenden vier Kernbereiche auf:

  • Data & Analytics: Dieses Segment liefert die technologische Infrastruktur und Marktdaten, die für professionelle Investmententscheidungen weltweit unerlässlich sind.
  • Investment Management Solutions: Mit Marken wie ISS STOXX und SimCorp bietet dieser Bereich essenzielle Daten, Indizes und Softwarelösungen für den gesamten modernen Anlageprozess.
  • Trading & Clearing: Die Gruppe betreibt mit Eurex und Xetra führende Plattformen für den Handel und das Risikomanagement von Derivaten, Aktien sowie Devisen und Rohstoffen.
  • Asset Collection & Management: Über Clearstream werden Post-Trade-Dienstleistungen wie die Verwahrung und Abwicklung von Wertpapieren hocheffizient gesteuert.

Strategischer Fokus

Der strategische Fokus auf das Buy-Side Exposure – also die direkte Ausrichtung auf Asset Manager und institutionelle Investoren – sorgt dafür, dass die Deutsche Börse tief in der Wertschöpfungskette des Investmentprozesses verankert ist. Dies spiegelt sich insbesondere in der Qualität des Umsatzes wider. Ein massiver Anteil der Erlöse wird mittlerweile als wiederkehrender Umsatz (Recurring Revenue) erzielt (z. B. rund 95 % im Bereich Investment Management Solutions). Für das Unternehmen bedeutet dies eine höhere Vorhersehbarkeit der Cashflows und eine geringere Abhängigkeit von volatilen Handelsvolumina. Dadurch wird die Deutsche Börse zunehmend als defensiven Wachstumswert im Finanzsektor positioniert.

Übersicht der Geschäftsbereiche der Deutschen Börse
Übersicht der Geschäftsbereiche
Quelle: Deutsche Börse Capital Markets Day 2025

Horizon 2026

Mit der Strategie Horizon 2026 verfolgt das Management das Ziel, die Position als führende globale Finanzmarktinfrastruktur-Gruppe durch beschleunigtes Wachstum und technologische Innovation weiter zu festigen. Ein zentraler Pfeiler ist das ambitionierte Ziel eines jährlichen Umsatzwachstums von rund 10 % bis zum Jahr 2026. Dieses setzt sich aus einem starken organischen Anteil (7-8 %) und ca. 3 % durch die Integration der SimCorp-Akquisition zusammen.

Ein wesentlicher Fokus liegt auf der Transformation hin zu einem daten- und softwaregetriebenen Geschäftsmodell. Durch das neue Segment Investment Management Solutions (IMS) adressiert die Gruppe verstärkt die Bedürfnisse der Buy-Side und erhöht den Anteil wiederkehrender Umsätze massiv. Dies steigert die Ertragsstabilität deutlich. Parallel dazu nutzt die Deutsche Börse strukturelle Trends wie die Verlagerung in das OTC-Clearing und den Ausbau der Index-Sparte ISS STOXX. Zusätzlich treibt die Gruppe die Digitalisierung voran, unter anderem durch Investitionen in Künstliche Intelligenz, Cloud-Technologien und digitale Anlageklassen über die Plattform D7. Insgesamt zielt Horizon 2026 darauf ab, Skaleneffekte zu heben und das EBITDA-Wachstum im zweistelligen Bereich zu halten, um eine attraktive Kapitalrückführung an die Aktionäre sicherzustellen.

Strategie Horizon 2026 von der Deutschen Börse
Strategie Horizon 2026
Quelle: Deutsche Börse Investor Markets Day 2023
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Ausblick Deutsche Börse

In der Vergangenheit lag das jährliche Umsatzwachstum bei rund 11 %, und das Management erwartet für die kommenden Jahre eine Fortsetzung dieses Trends. Ende 2026 erwartet man den Gesamtumsatz bei etwa 6,4 Mrd.€. Der Gewinn wuchs zuletzt sogar um durchschnittlich 14 % pro Jahr. Die Tendenz geht nun dahin, das organische Wachstum weiter zu erhöhen und weniger auf Akquisitionen zu setzen. Anleger können sich zudem auf eine stabile Ausschüttungsquote zwischen 30 und 40 % sowie zusätzliche Aktienrückkäufe freuen. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei etwa 1,82%.

Ausblick auf die Geschäftsjahre 2025 und 2026 von der Deutsche Börse AG
Ausblick Deutsche Börse 2025 & 2026
Quelle: Deutsche Börse Capital Markets Day 2025

Fundamentale Bewertung Deutsche Börse

Die Aktie der Deutsche Börse AG lässt sich gut anhand ihres KGVs bewerten. Blickt man auf die historische Entwicklung, so lag das KGV im Durchschnitt der letzten Jahre bei etwa 21,1. Aktuell notiert das Papier zu einem KGV von rund 20,4. Dies bedeutet, dass die Aktie im Vergleich zu ihrer eigenen Historie minimal unterbewertet ist. Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlicht, wie selten solche Gelegenheiten sind. Seit dem Jahr 2017 gab es kaum Zeiträume, in denen die Aktie unter ihrem historischen Durchschnitt bewertet war – lediglich zwischen Mitte 2023 und Ende 2024 sahen wir ein ähnliches Fenster. Aus fundamentaler Sicht spricht daher aktuell absolut nichts gegen einen Kauf der Aktie der Deutsche Börse AG. Werden die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten für die kommenden Jahre herangezogen, ergibt sich bis Ende 2027 ein attraktives Renditepotenzial von knapp über 12 % pro Jahr. Für einen defensiven Bluechip ist das ein hervorragendes Chance-Risiko-Verhältnis.

Entwicklung des fairen Wertes der Deutsche Börse Aktie nach KGV
Entwicklung des fairen Wertes nach KGV bei Deutsche Börse
Quelle: aktienfinder.net

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Technische Analyse Deutsche Börse

Betrachtet man das langfristige Bild, wird deutlich, dass sich die Deutsche Börse seit mehr als zwei Jahrzehnten in einem stabilen Aufwärtstrend befindet. Besonders seit der Finanzkrise 2008/2009 verläuft dieser Trend bemerkenswert gleichmäßig und ohne größere Einbrüche. Die Trendgeschwindigkeit lässt sich dabei sehr präzise anhand der langfristigen Aufwärtstrendlinie bestimmen. Interessanterweise gab es in den letzten 20 Jahren nur zwei Phasen, in denen der Kurs deutlich nach oben ausbrach: einmal zwischen 2005 und 2008 und aktuell im Zeitraum 2024 bis 2025. In der Vergangenheit folgte auf solche Übertreibungen stets eine gesunde Korrektur zurück zur normalen Trendgeschwindigkeit. Genau in einer solchen Korrekturphase befinden wir uns momentan. Dies führt dazu, dass das Preisniveau langsam wieder ein Niveau erreicht, auf dem die Deutsche Börse Aktie für einen Kauf äußerst interessant wird. Voraussetzung dafür ist jedoch eine solide Bodenbildung, die den langfristigen Trend bestätigt.

Technische Analyse der Deutsche Börse Aktie im Monatschart
Monatschart Deutsche Börse
Quelle: tradingview.com

Im Tageschart lässt sich die laufende Korrektur erkennen. Ein wichtiger Meilenstein wurde Anfang Dezember erreicht, als der kurzfristige Abwärtstrend mit dem Durchbrechen der Marke von 230 € neutralisiert werden konnte. Nach diesem Ausbruch sahen wir einen Rücksetzer bis zum 61,8er Fibonacci Retracement – ein Niveau, an dem die Aktie offensichtlich wieder auf Käufer traf und sich stabilisierte. Die Kursbewegungen der letzten zwei Tage sind dabei besonders vielversprechend: Die bullischen Kerzen deuten an, dass der kleine Rücksetzer beendet sein könnte. Wer hier einen aggressiven Kauf der Deutsche Börse Aktie wagt, findet aktuell ein gutes Setup vor. Ein konservativeres Signal für einen Einstieg entstünde hingegen beim Übersteigen des letzten Verlaufshochs bei rund 235 €. Sollte der Markt hingegen noch einmal schwächeln, wäre in einem bärischen Szenario ein Test des letzten markanten Tiefs bei 200 € einzuplanen, was jedoch die langfristige Story nicht gefährden würde.

Technische Analyse der Deutsche Börse Aktie im Tageschart
Tageschart Deutsche Börse
Quelle: tradingview.com

Fazit zur Deutsche Börse Aktie

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Deutsche Börse hervorragend für die kommenden Jahre aufgestellt ist. Das Management verfolgt mit der Strategie Horizon 2026 einen klaren, nachvollziehbaren Plan, der die Abhängigkeit vom volatilen Handel reduziert und die stabilen, planbaren Erträge in den Vordergrund stellt. Das Geschäftsmodell ist durch den hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen und das starke Buy-Side-Engagement sehr konservativ und krisenresistent. Gerade für Anleger, die einen Fokus auf stetiges Dividendenwachstum und geringe Volatilität legen, ist dieses Papier ein Basisinvestment. Fundamental ist die Aktie derzeit fair bis leicht unterbewertet, was einen Einstieg attraktiv macht. Da auch die technische Analyse Anzeichen einer Bodenbildung liefert, rückt der Zeitpunkt für einen Kauf der Aktie der Deutschen Börse immer näher.

Ich persönlich bin zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht investiert. Aufgrund der positiven Signale der Aktie werde ich sehr wahrscheinlich schon Anfang nächster Woche einen ersten Kauf der Deutschen Börse tätigen. Sollte die Aktie im weiteren Verlauf die Marke von 235 € nachhaltig überschreiten, werde ich meine Position mit einer zweiten Tranche ausbauen.


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