Ich investiere nun schon seit einigen Jahren über einen Sparplan in die Aktie von Visa. In den letzten Monaten lief es bei der Aktie eher seitwärts. Die Aktie von Visa zeichnet sich durch eine hohe Stabilität und kontinuierliches Wachstum aus, die jedoch aufgrund der hohen Profitabilität ihren Preis hat. Ob es sich aktuell lohnt in die Aktie von Visa zu investieren, erfährst du in dieser Analyse.
Inhaltsverzeichnis
Kennzahlen Visa
WKN: A0NC7B
Gewinnwachstum 10 Jahre: 16,4 % p.a.
Umsatzwachstum 10 Jahre: 10,6 % p.a.
KGV23: 27
Dividendenrendite: 0,75%
Marktkapitalisierung: 474 Mrd. €
Kurzbeschreibung
Visa ist ein weltweit agierendes Unternehmen im Bereich der Zahlungstechnologie, das elektronische Zahlungsprodukte und -dienstleistungen bereitstellt. Die Historie von Visa reicht bis in die 1950er Jahre zurück, als die Bank of America die Vision einer universellen Kreditkarte entwickelte. Im Jahr 1958 wurde die BankAmericard, die als Vorläufer von Visa gilt, erstmals ausgegeben. Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte sich das Konzept weiter, und schließlich wurde im Jahr 1976 der Name „Visa“ offiziell übernommen. Der Unternehmenssitz befindet sich im kalifornischen San Francisco.
Der aktuelle CEO von Visa ist seit Februar 2023 Ryan McInerney, der Alferd Kelly ablöste. Derzeit beschäftigt Visa weltweit etwa 27.000 Mitarbeiter. Obwohl das Unternehmen seit den 1950er Jahren besteht, ist es erst seit März 2008 an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet. Der Börsengang erfolgte zu einem Preis von 44$ je Aktie. Diese Börsennotierung hat Visa zu einem bedeutenden Akteur auf den Finanzmärkten gemacht.
Unternehmensübersicht
Geschäftsmodell
Visa ist ein weltweit führendes Zahlungstechnologieunternehmen, das elektronische Zahlungsprodukte und -dienstleistungen anbietet. Das Geschäftsmodell von Visa ist vielschichtig und umfasst verschiedene Schlüsselaspekte, die zusammen eine effiziente und globale Zahlungsinfrastruktur schaffen.
Zahlungsinfrastruktur & Karten
Visas Haupttätigkeitsfeld liegt in der Bereitstellung einer umfassenden Zahlungsinfrastruktur und einem weitreichenden Netzwerk. Das Unternehmen agiert als Vermittler zwischen Banken, Händlern und Verbrauchern, wodurch es eine zuverlässige Plattform für den Austausch von Zahlungen schafft. Eine zentrale Säule des Geschäftsmodells von Visa sind die verschiedenen Kartenprodukte und -dienstleistungen, darunter Kreditkarten, Debitkarten und Prepaid-Karten. Diese werden von Banken und Finanzinstituten ausgegeben, die mit Visa kooperieren. Die Karten tragen das Visa-Logo und nutzen die Technologie des Unternehmens, um sichere und effiziente Transaktionen zu ermöglichen.
Geographische Verteilung
Visa bedient weltweit eine breite Palette von Märkten, wobei es sich auf Nordamerika, Europa, Asien-Pazifik, Lateinamerika, den Nahen Osten und Afrika konzentriert. Dabei passt es seine Dienstleistungen an die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse jeder Region an. Die enge Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Finanzpartnern, darunter Banken und Finanzinstitute, ist ein Schlüsselfaktor für das Geschäftsmodell von Visa. Diese Partnerschaften stärken nicht nur die globale Reichweite, sondern fördern auch die nahtlose Integration von Visas Zahlungsdienstleistungen.
Umsatz- und Gewinnentwicklung
Seit dem Börsengang im Jahr 2008 konnte Visa seinen Umsatz Jahr für Jahr steigern. Lediglich während der Coronapandemie kam es zu einem minimalen Rückgang, der jedoch im Folgejahr mehr als wieder aufgeholt wurde. Das jährliche Umsatzwachstum lag in den letzten 10 Jahren durchschnittlich bei 10,6%. Das Geschäftsjahr von Visa endet bereits Ende September, und es stehen Erträge in Höhe von 32,6 Mrd. $ in den Büchern. Besonders hervorzuheben sind bei Visa die extrem hohen Margen. Für das aktuelle Geschäftsjahr lag die operative Marge bei 67% und die Netto-Marge bei 52%. Dies sind Zahlen, die man nur sehr selten findet und entsprechend hoch an der Börse bepreist werden.
Aus dem Umsatzwachstum und den hohen Margen lässt sich schnell ableiten, dass es auch um die erzielten Gewinne bei Visa gut steht. Für das Jahr 2023 konnte Visa einen Gewinn in Höhe von 17,2 Mrd. $ ausweisen. Dieser soll im kommenden Jahr auf knapp 20 Mrd. $ anwachsen. In den vergangenen 10 Jahren ging es durchschnittlich um 16,4% aufwärts.
Finanzen
Die finanzielle Lage von Visa ist als sehr gut einzustufen. Den zinstragenden Schulden in Höhe von 21 Mrd. $ stehen eine Cashposition von rund 23 Mrd. $ und eine jährliche Tilgungskraft von 16 Mrd. $ gegenüber. Damit ist Visa als schuldenfrei anzusehen, und Jahr für Jahr verbleibt Geld in der Kasse, das in Investitionen oder Ausschüttungen gesteckt werden kann. Zu beachten ist noch ein Goodwill von 18 Mrd. $ in der Bilanz, der jedoch aufgrund der extrem guten finanziellen Lage kaum ins Gewicht fallen dürfte.
Ist die Dividende sicher?
Die Dividende von Visa ist als sehr sicher anzusehen. Die Dividendenrendite liegt lediglich bei 0,75% und die Ausschüttungsquote bezogen auf dem Free-Cashflow beträgt 20%. Somit ist auch noch weitere Spielraum für eine Erhöhung der Dividende vorhanden. In den vergangenen 10 Jahren wurde die Dividende jährlich um beachtliche 18,5% angehoben. Neben den Dividenden profitieren die Investoren von Visa durch Aktienrückkäufe. Die Anzahl der ausstehenden Aktien wurde durch Aktienrückkäufe seit dem IPO 2008 von knapp 3 Milliarden auf nur noch 2 Milliarden gesenkt. Dadurch steigt der Anteil am Gewinn je Aktie für jeden Aktionär.
Investmentgedanken / Chancen
Zunehmende Digitalisierung und Technologieinnovation
Eine wesentliche Chance für Visa liegt in der fortschreitenden Digitalisierung und den ständigen Innovationen im Technologiesektor. Die wachsende Akzeptanz digitaler Zahlungsmethoden, einschließlich kontaktloser Zahlungen, mobiler Wallets und Blockchain-Technologien, eröffnet Visa die Möglichkeit, sein Dienstleistungsangebot weiter zu diversifizieren und seine Position als Innovationsführer in der Branche zu stärken. Die Integration neuer Technologien ermöglicht es Visa, den steigenden Anforderungen von Verbrauchern und Unternehmen gerecht zu werden und gleichzeitig die Sicherheit und Effizienz von Zahlungsprozessen zu verbessern.
Expansion in aufstrebende Märkte
Die Erschließung und Expansion in aufstrebende Märkte, insbesondere in Schwellenländern, bietet Visa eine bedeutende Wachstumschance. Mit der steigenden Verbreitung von Smartphones und Internetzugang in diesen Regionen erhöht sich die Nachfrage nach elektronischen Zahlungsdiensten. Visa kann durch den Ausbau seiner Präsenz in diesen Märkten seine Kundenbasis erweitern und von einem wachsenden Trend zu bargeldlosen Transaktionen profitieren. Strategische Partnerschaften mit lokalen Finanzinstituten und Unternehmen könnten hierbei entscheidend sein, um die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort besser zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
Risiken
Regulatorische Herausforderungen
Visa ist in zahlreichen Ländern tätig, was es anfällig für unterschiedliche regulatorische Anforderungen macht. Änderungen in den Finanz- und Datenschutzgesetzen könnten Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit von Visa haben. Zum Beispiel könnten strengere Datenschutzvorschriften die Art und Weise, wie das Unternehmen personenbezogene Daten handhabt, beeinflussen. Um diesen Risiken zu begegnen, ist es entscheidend, dass Visa proaktiv mit Regulierungsbehörden zusammenarbeitet und seine Geschäftspraktiken kontinuierlich an sich ändernde rechtliche Rahmenbedingungen anpasst.
Cybersicherheitsrisiken
In der Ära der Digitalisierung stehen Zahlungsdienstleister wie Visa vor ständig wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe. Ein Sicherheitsverstoß könnte nicht nur das Vertrauen der Kunden gefährden, sondern auch zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Visa muss daher kontinuierlich in robuste Cybersecurity-Maßnahmen investieren, um sich vor Bedrohungen zu schützen. Die steigende Komplexität von Cyberangriffen erfordert eine fortlaufende Anpassung der Sicherheitsinfrastruktur und -protokolle, um die Integrität und Sicherheit der Zahlungsnetzwerke zu gewährleisten.
Ist die Visa Aktie fair bewertet?
Fundamentale Bewertung
Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums, dem stabilen Geschäftsmodell und den hohen Margen war die Aktie von Visa in der Vergangenheit immer relativ hoch bewertet. Das durchschnittliche KGV lag bei etwa 31. Das KGV war zuletzt gut geeignet um den fairen Wert der Visa Aktie zu bestimmen. Aktuell liegt das KGV bei 30. Damit wäre die Aktie aktuell fair bewertet, obwohl die Aktie fast auf Allzeithoch notiert. Im kommenden Jahr soll der Gewinn nach Analystenschätzung kräftig steigen, so dass sich der faire Wert der Aktie rund 25% oberhalb des aktuellen Kurses liegen würde. Dennoch ist zu beachten, dass die Bewertung hoch ist und auch die Erwartungen hoch sind. Falls sich die Weltwirtschaft abkühlen sollte, könnte auch Visa unter geringerem Konsum leiden.
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Technische Bewertung
Wochenchart
Seit dem IPO gab es für die Aktie nur eine Richtung und die war nach oben. Seit 2019 hat sich die Trendgeschwindigkeit etwas verlangsamt. Nach dem Coronacrash ging es im Jahr 2021 hoch bis zum Allzeithoch bei 252$. Anschließend kam es zu einer sehr langsamen Korrektur, die im Bereich der Aufwärtstrendlinie endete. Seit Ende 2022 geht es mit der Aktie von Visa wieder aufwärts und das Allzeithoch ist nicht mehr fern.
Tageschart
Auch im Tageschart sieht es gut aus. Im September lief die Aktie von Visa in Richtung Allzeithoch, musste dann jedoch einen Rücksetzer hinnehmen. Im Bereich von 230$ fand die Aktie Halt und bildete einen Doppelboden. Aktuell läuft der nächste Angriff auf das Allzeithoch bei 252$. Ein Ausbruch über dieses Level wäre langfristig ein sehr bullisches Signal. Eventuell kommt es vorher zu einem kleinen Rücksetzer Richtung 240$ bevor es zum Ausbruch kommen kann. So lange die Marke von 230$ nicht unterschritten wird, sieht die Aktie auf Tagesbasis weiterhin bullisch aus.
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Fazit Visa Aktie
Ich halte Visa für eine äußerst interessante Aktie, da man selten ein so stabiles Geschäftsmodell gepaart mit einer derart hohen Profitabilität findet. Der Trend hin zu bargeldlosen Zahlungen und das Wachstum in Schwellenländern sollten sich langfristig positiv auf Visa auswirken. Die Aktie ist zwar, wie schon immer, relativ hoch bewertet, aber Qualität hat leider ihren Preis. Aus fundamentaler Sicht spricht aktuell nichts gegen einen Einstieg, und auch aus technischer Sicht stehen wir kurz vor einem Kaufsignal, das durch das Erreichen eines neuen Allzeithochs eintreten könnte. Ich werde meinen Sparplan weiterhin laufen lassen und meine Position weiter ausbauen. Daran wird sich auch nichts ändern, solange das Geschäftsmodell in seiner jetzigen Form weiter bestehen bleibt.
Danke für deine Analyse, ich schwanke ja noch ob ich nicht lieber American Express oder Visa ins Depot legen soll. Oder einfach alle beide 🙂
Finde sie halt (eigentlich immer) zu teuer…
grüße
Thomas
Mastercard wäre ja auch noch eine Alternative. Die Aktien sind zwar nicht günstig, aber wie beschrieben bekommt man auch einiges dafür. Aktien, die ich immer als gefühlt für zu teuer angesehen habe, kaufe ich meistens via Sparplan. Gute Beispiele von mir wo dies aufgegangen ist sind z.B. Visa, Novo Nordisk oder Fastenal